Dienstag, 24. September 2013

Kaninchen - Ernährung


Bestimmt haben auch Sie schon im Supermarkt Kaninchenfutter gesehen. Eine "besonders ausgewogene und vollwertige Ernährung", "ein Plus für die Tiergesundheit", ja sogar ein "gesundes und langes Leben" werden auf den Packungen versprochen. Die Realität sieht ganz anders aus. Die allermeisten im Handel angebotenen Kaninchenfutter eignen sich leider überhaupt nicht zur Ernährung von Kaninchen! 


Es ist weitaus gesünder, den Kaninchen von vielen Pflanzenarten ein wenig mitzubringen, als von einer Pflanzenart viel. Eine Mischung aus vielen unterschiedlichen Kräutern und Grünpflanzen ist ausgewogener und gesünder, versorgt die Kaninchen besser mit verschiedenen Inhaltstoffen, verkleinert das Risiko einer Nähr- oder Schadstoffüberversorgung und bietet den Kaninchen ein vielfältigeres Geschmackserlebnis.





Kaninchen sind Pflanzen- und Dauerfresser. Das heißt, sie müssen rund um die Uhr die Möglichkeit haben zu fressen, weil der Darm ständig aktiv sein sollte. Ist dies nicht der Fall, kann es unter Umständen zur sogenannten Trommelsucht (Gasansammlung im Magen) oder zu anderen schweren Verdauungsstörungen kommen. Kaninchen haben also ein anderes Verdauungssystem als Fleischfresser.

Kaninchen - falsch verstandenes Heimtier






Alle Kaninchen, die in menschlicher Obhut gehalten werden, stammen
(unabhängig von Rasse und Größe) vom Wildkaninchen ab. Die Begriffe "Hase"
 und "Kaninchen" werden häufig verwechselt. Auch wenn Kaninchen zur Familie
der "Hasenartigen" gehören, unterscheiden sich die Lebensweise, der Lebensraum
und die Bedürfnisse von Hase und Kaninchen deutlich. Hasen (z.B. unser Feldhase) 
haben sich, im Gegensatz zum Kaninchen, bis heute nie zähmen und domestizieren 
lassen.



  






                                                                 






Steckbrief: Kaninchen                                        
Heimat: südwestliches Europa                            
Lebensraum: trockenes Klima, trockene Böden, leicht hügeliges Gelände mit wenig Bewuchs und einigen Büschen, bevorzugt an Hängen und Böschungen Richtung Osten   
Lebensweise: Familie bzw. Kolonie mit strenger Hierarchie Behausung: unterirdisches, verzweigtes Röhrensystem, das zum Schutz vor Hitz Kälte sowie vor Feinden und zur Aufzucht der  Jungen dient
Ernährung: Gräser, Kräuter, Zweige, Rinde, Wurzeln, Blüten      



Damit sich ein Kaninchen wohl fühlt, braucht es also in menschlicher Obhut unbedingt:
mindestens einen, besser mehrere Artgenossen
mindestens 2 m2 pro Tier zur ständigen Verfügung
ein abwechslungsreiches Gehege mit Aussichts- und Versteckmöglichkeiten